Das New Music Ensemble Weimar (NMEW) wurde im Mai 2016 vom Dirigenten und Cellisten Martijn Dendievel und dem Pianisten Can Cakmur gegründet. Im Oktober 2016 gab das Ensemble sein Debüt mit der Thüringer Erstaufführung von Steve Reichs „Music for 18 Musicians“.
Die Grundidee des NMEW ist es, jungen Musikerinnen und Musikern, die an Neuer Musik und alternativen Aufführungskonzepten interessiert sind, ein Forum zu geben, in dem sie sich ausprobieren und austauschen können. Ziel ist es also, die Kombination von „Neue Musik spielen“ mit „Musik neu spielen“ zu erforschen.
Konzertformate werden ausprobiert, zum Beispiel mit ausführlichen Einleitungen, in denen einzelne musikalische Zellen der Komposition beleuchtet werden, oder das Zusammenfügen von Musik und Bild. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Gegenüberstellen verschiedener Kompositionen, um differenzierende und verbindende Elemente herauszuarbeiten.
Eine enge Zusammenarbeit mit jungen Komponistinnen und Komponisten liegt dem Ensemble dabei besonders am Herzen. Bei dem Projekt „Different Trains | Different Art“ spielt das Streichquartett des NMEW, bestehend aus Natalia Helbig, Eva Schall, Assia Weissmann und Martijn Dendievel. Gemeinsam mit dem Videokünstler Lucian Patermann begab sich das Quartett zum ersten Mal im Oktober 2016 auf die Spuren von Steve Reich.
Natalia Helbig (geb. Sulikowska) wuchs als Kind polnischer Eltern in Leipzig auf, wo sie später bei Prof. Carolin Widmann studierte. Im Oktober 2014 kam sie nach Weimar, um dort den Master of Music bei Prof. Andreas Hartmann zu absolvieren. Sie spielt regelmäßig mit der Jenaer Philharmonie sowie im MDR Sinfonieorchester Leipzig und der Staatskapelle Halle.
Eva Schall begann im Alter von sechs Jahren das Geigenspiel in ihrer Heimatstadt Tübingen. 2013 kam sie nach Weimar, um dort in der Klasse von Prof. Andreas Hartmann Violine zu studieren. Weitere musikalische Impulse erhält sie von Prof. Sebastian Hamann. Neben Konzerttätigkeiten als Solistin musiziert Schall vor allem in unterschiedlichen Kammermusikformationen.
Assia Weissmann ist in Düsseldorf aufgewachsen und wurde zunächst von ihrer Mutter unterrichtet, später zusätzlich von Prof. Sergey Fatkulin. Seit 2016 spielt sie parallel zur Geige auch Bratsche. Letzteres studiert sie bei Prof. Erich Krüger in Weimar. Ein Höhepunkt ihres bisherigen künstlerischen Werdegangs war die Mitwirkung als Solistin im 1. Violinkonzert von Dmitri Schostakowitsch während einer Chinatournee des JSO Düsseldorf.
Martijn Dendievel verspürte bereits früh den Wunsch, Dirigent zu werden. Eine erste, breit angelegte musikalische Grundausbildung erhielt er an der Musikschule seiner Heimatstadt Brügge, wo er Violoncello, Schlagwerk, Cembalo und Blockflöte lernte. Nun studiert er Dirigieren an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in der Klasse von Prof. Nicolás Pasquet. Wichtige Impulse erhielt Dendievel außerdem durch Begegnungen mit Musikern wie Bernard Haitink und Christian Thielemann.
Aufführung dieses Ensembles:
Different Trains | Different Art
Stand: November 2017
Das Ensemble Musica Sequenza wurde 2008 von dem Komponisten und Fagottisten Burak Özdemir gegründet und steht für die Erneuerung der historischen Aufführungspraxis und die Entwicklung einer interkulturellen künstlerischen Bewegung. „Baroque is the new Pop!“ – „Barock ist die neue Popmusik!“ Mit diesem künstlerischen Motto hat Musica Sequenza die führenden Festivals der internationalen Musikszene erobert. Die Gruppe erhielt sofort internationale Aufmerksamkeit für ihre Interpretationen – nicht nur durch die lebendigen und virtuosen Aufführungen, sondern auch durch modernste Elektro-Barock-Shows, in denen elektronische und Alte Musik in Dialog gebracht werden.
Die aktuellen Produktionen „Bach: The Silent Cantata“ und „Sampling Baroque / Handel“ wurden von Kritikern und Publikum weltweit gelobt. Im Auftrag des Grand Palais-Museums in Paris musizierte Musica Sequenza 2015 für die Filmmusik von Karim Aïnouz Dokumentation über den spanischen Barockmaler Diego Velazquez, die als DVD erhältlich ist.
Musica Sequenza arbeitet mit international bekannten Künstlerinnen und Künstlern wie Sasha Waltz & Guests, Rolando Villazón, Van Rivers, Kenneth Weiss und Daniel Bubeck zusammen. Das Ensemble erhält Aufträge von Festivals und internationalen Konzertreihen wie den Händel-Festspielen Halle, dem Internationalen Bachfest Schaffhausen, den Thüringer Bachwochen, von zeitfenster – Biennale Alter Musik, dem Lincoln Center New York und vielen anderen. Das Ensemble arbeitet eng mit Instituten wie dem Radial System V Berlin, Borusan Culture Istanbul, Berghain Berlin und den Uckermärkischen Musikwochen zusammen.
Musica Sequenza präsentiert verschiedene Kammermusikwerke vom intimen Duo bis zum barocken Opernorchester in voller Größe auf historischen Instrumenten, aber auch herausragende Aufführungen auf modernen Instrumenten mit einem Repertoire bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. Das Ensemble beteiligt sich an der zeitgenössischen Kunstszene mit genreübergreifenden Produktionen von neuer Musik, Elektro-Akustik, modernem Tanz, konzeptioneller Aufführung und experimentellem Musiktheater.
Das Ensemble nimmt ausschließlich für Deutsche Harmonia Mundi / Sony Classical-Labels auf. Mit seinen CD-Produktionen hat es sich in der internationalen Presse einen hervorragenden Ruf erarbeitet: „Vivaldi: The New Four Seasons“ [2012], „Bach: The Silent Cantata“ [2013] „Rameau à la Turque“ [2014] und „Sampling Baroque / Handel“ [2016]
Aufführung dieses Ensembles:
Sampling Baroque / Handel
Stand: November 2017
Sein Debüt gab das Duo LouLou im Jahr 2015, als es das Saarbrücker Publikum mit dem Programm „LouLou & die Heerscharen der Verfluchten“ begeistern konnte. Es folgten regelmäßige Auftritte im Saargebiet, u. a. beim Theaterfestival SPIELSTARK, sowie im großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks.
Seit 2017 ist LouLou deutschlandweit unterwegs und war zuletzt im Kunst-und Kulturzentrum Brotfabrik in Berlin zu erleben. Zudem gestaltete LouLou den Auftakt beim Festival junger Opernsänger in Rheinsberg, wo das Duo auch im kommenden Jahr wieder zu Gast sein wird.
LouLou steht beim Kölner Label Jazzmusikhaus unter Vertrag und wird von Yehudi Menuhin Live Music Now Saarland e. V. gefördert.
Aufführung dieses Ensembles:
LouLou & die Heerscharen der Verfluchten
(ausgezeichnet mit dem Preis für Publikumserfolg 2017)
Stand: November 2017
Das MA.NM Ensemble unter der künstlerischen Leitung von Sidney Corbett und Philipp Ludwig Stangl versammelt an Neuer Musik und Neuen Medien begeisterte Studierende der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Im Zentrum der kollaborativen Arbeit des Ensembles stehen aktuelle Projekte, die in einem intermedialen Kontext Verbindungen instrumentaler Kompositionen mit performativen Elementen, Live-Elektronik und Video eingehen.
Neben den Komponisten Alfredo De Vecchis, Wataru Mukai, Valentin Schaff, Christopher Scheuer und Friedrich Stockmeier gehören die Sopranistinnen Alina Wunderlin und Merit Eiermann, sowie die Instrumentalistinnen und Instrumentalisten Laura Kettenring (Klarinette), Johanna Weng (Cello), Arved von Hagen (Posaune), Marius Fink (Schlagzeug) unter der musikalischen Leitung von Sebastian Zierer zum Ensemble.
Anlässlich des Lied.Labs „Gesänge des Daseins“ beim Heidelberger Frühling 2017 feierte das MA.NM Ensemble seine Premiere.
Aufführung dieses Ensembles:
Gesänge des Daseins
Stand: November 2017
Open Source Guitars (OSG), im Jahre 2008 als Studentenensemble an der Musikhochschule Trossingen entstanden, praktiziert einen innovativen Ansatz der gitarristischen Ensemblearbeit mit dem Ziel, das Repertoire zu erweitern, eine neue Klangsprache zu entwickeln und die Vernetzung mit angrenzenden Kunstformen voranzutreiben.
Im Laufe der Jahre bildete sich eine Arbeitsweise heraus, die für die Musikerinnen und Musiker von OSG richtungsweisend und identitätsstiftend werden sollte. Zentrale Elemente dabei sind: Arbeit als Kollektiv mit hoher individueller Eigenverantwortung aller Mitglieder, Nutzung modernster digitaler Technik, experimentelle Erweiterung des instrumentalen Konzeptes „Gitarre“, Begegnung mit anderen Kunstformen und deren Vertretern, Hinterfragung traditioneller Bühnen- und Konzertinszenierung.
Die multimediale Arbeitsweise, die Reflexion der Ergebnisse sowie die Einbindung der Studierenden in die praktische Organisation und Kommunikation ihrer Projekte geben die Möglichkeit, sich bereits im Studium mit berufspraktischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Diese gehen weit über die instrumentalen und musikalischen Inhalte eines traditionellen Musikstudiums hinaus. Das Projekt OSG eröffnet in seiner Vielschichtigkeit einen ungewöhnlichen, praxisorientierten Ansatz für innovative Hochschullehre und Studium.
2012 wurde OSG als einziges Musikensemble in die hochdotierte Landesförderung „Innovations- und Qualitätsfonds“ (IQF) für exzellente Projekte an Universitäten und Hochschulen in Baden-Württemberg aufgenommen. Die Künstlerische Leitung lag bis zum Jahr 2016 bei Prof. Michael Hampel und wurde im Rahmen der neuen Professur für Ensemble und Digital Performance auf Prof. Dr. Barbara Lüneburg übertragen.
RIA REHFUSS – JONGLAGE
Ria Rehfuss studierte Rhythmik an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen und Contemporary Dance (Zeitgenössischer Tanz) am North Karelia College Outokumpu (Finnland). Seit 2011 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in den Bereichen Tanz (Zeitgenössischer Tanz, Tanztheater, Ausdruckstanz, Improvisation, Performance), Jonglage und Musik (Klavier, Improvisation). Seit 2010 unterrichtet sie an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen in den Fächern Tanztraining, Bewegungs- und Improvisationsforschung, Angewandte Anatomie und Contact Improvisation. Neben diversen Kleinkunstengagements, Straßen- und Feuershows, Performances und (Tanz) Kompaniearbeiten (OFF SPACE / HeadFeetHands) arbeitete sie auch mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern wie Mary Bauermeister, Angie Hiesl, Mark Coniglio oder Jérôme Thomas zusammen. Zurzeit tritt sie in mehreren Produktionen der französischen ARMO Compagnie Jérôme Thomas u.a. in Kooperation mit IRCAM, Paris, auf.
Aufführung dieses Ensembles:
Moving Sounds
Stand: November 2017
#STEGREIF.IDEE
STEGREIF steht für das Orchester der Zukunft: Ohne Noten, ohne Dirigent, ohne Stühle, dafür mit Blickkontakt – untereinander, zum Publikum – und mit Raum für Bewegung. Grundlage dieses neuen Konzertformats sind vorhandene Sinfonien, die von Form und Rahmen befreit und mit verschiedenen Musikstilen wie Jazz, Folk oder Elektro kombiniert werden. Es entsteht ein beeindruckend neues Klangerlebnis, unterstützt durch eine ausdrucksstarke Choreographie.
#STEGREIF.ORCHESTER
Der Klangkörper des STEGREIF.orchesters besteht aus 24 jungen international ausgebildeten Musikerinnen und Musikern, welche den Klassikbetrieb revolutionieren wollen. Vor zwei Jahren gaben sie ihr fulminantes Debüt mit #freebeethoven im ausverkauften Radialsystem V Berlin.
Mit ihrem zweiten Programm #freeschubert spielten sie in zahlreichen großen Konzertsälen Deutschlands. Im April 2018 wird #freebrahms im großen Saal des Konzerthaus Berlin vorgestellt. Künstlerischer Leiter und Gründer ist der Berliner Hornist Juri de Marco.
Die ursprüngliche Idee des STEGREIF.orchesters, welches seinen Musikerpool im Kern schon im Gründungsjahr 2015 aus der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin schöpfte, ist das Spiel ohne Dirigent, ohne Noten, in Verbindung mit Improvisation und Choreographie. Diese Neuheit erkannte auch der Förderverein der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und krönte das STEGREIF.orchester mit dem Startup!music-Preis 2017.
#STEGREIF.CHAMBER
Die an D-bü 2017 teilgenommene Sonderformation STEGREIF.chamber ist an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig“ angesiedelt und der Versuch, das große Ensemble auf einen neuen Pool von Musikerinnen und Musikern und weitere Kunstformen zu transferieren. Wie dieses Konzept in Kombination mit Theater, Tanz, Alte Musik und Neue Musik funktioniert, konnte das Publikum im Pergamonmuseum live erleben.
Aufführung dieses Ensembles:
#free_soundtravelers
(ausgezeichnet mit dem Preis für Wiederaufführbarkeit 2017)
Stand: Dezember 2017
Das VKKO (Verworner-Krause-Kammerorchester) wurde im Sommer 2014 von Christopher Verworner und Claas Krause – beide studierten im Master Komposition an der Hochschule für Musik und Theater München – gegründet.
Am Beginn stand die Überlegung, einen kammermusikalischen Klangkörper zu schaffen, der einerseits eine sonore Dichte und Komplexität zu erzeugen vermag, dennoch schlank und beweglich genug ist, um mit einer Jazz-Rhythmusgruppe zusammen ein agiles Klangbild erzeugen zu können. Gleichermaßen war es Voraussetzung, die intime Kommunikation innerhalb des Musizierens zu wahren – eine unabdingbare Qualität der Kammermusik.
So fiel die Wahl auf die Verbindung zweier Standardbesetzungen in der Kammermusik – dem Streichquartett (zwei Violinen, Bratsche und Violoncello) und dem Bläserensemble (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Posaune). Hinzu kommt eine Jazz-Rhythmusgruppe (Kontrabass, Klavier, Gitarre und Schlagzeug), die dem Ganzen ein grooviges Fundament verleiht. Darüber hinaus wird passagenweise Live-Elektronik bedient, die auch dazu verwendet wird, reizvolle Veränderungen am Klang der Einzelinstrumente vorzunehmen. Hieraus entsteht ein balancierter und ganz eigener Klang, mit reichen Harmonien, prägnanten Rhythmen und eigenständigen, solistischen Passagen der einzelnen Musikerinnen und Musiker.
Aufführung dieses Ensembles
Basic Soul Encoder
(ausgezeichnet mit dem Preis für Originalität 2017)
Stand: November 2017
zeug und quer e. V. hat sich im April 2015 gegründet und besteht derzeit aus ca. 35 Mitgliedern (überwiegend Studierende der Musikhochschule Freiburg). Der Kulturverein möchte Verbindungen zwischen unterschiedlichen Fachrichtungen, Kulturen und Generationen schaffen.
Genauso sollen laut Satzung zwischen Kunst und ihrer Vermittlung, Tradition und Gegenwart, Anspruch und Vergnügen, dem Profi- und Laienmusikbetrieb Brücken geschlagen werden.
Mit dieser Motivation interessiert sich der basisdemokratisch organisierte Verein u. a. für innovative Konzertformate, experimentelle Musiktheaterkonzepte, kulturelle Bildung, die Möglichkeit der kulturellen Teilhabe für Geflüchtete und die Vermittlung von zeitgenössischer Musik.
Weitere Informationen zum Ensemble unter www.zeugundquer.de.
Aufführung dieses Ensembles:
Madame Lenin – ein musiktheatrales Ritual
Stand: November 2017